
Sara Kulturhus
Holzbau in ungeahnte Höhen
Nutzung | Bildung & Kultur |
Lösung | Natürliche Lüftung KNL, Rauchabzug RWA |
Jahr | 2021 |
Standort | Schweden |
Architekt | White Arkitekter |

Nachhaltiges Bauen mit modernster Technik und einem altbewährten Baustoff
Die schwedische Vertriebsniederlassung der D+H Gruppe hat im Jahr 2022 den Wettbewerb um den Atmosphere Award für sich entschieden. Dieser zeichnet herausragende Lösungen für außergewöhnliche Architektur aus. Der Platin Award geht in den Norden Europas.
In der Region um Skellefteå (Nordschweden) herrscht Aufbruchstimmung. Nachdem es noch im vorigen Jahrhundert zu einer starken Abwanderung von Einwohnern in dieser von Holzhandel geprägten Gegend kam, ist mit der Ansiedlung von High-Tech-Industrie die Kehrtwende geschafft. Um das eigene kulturelle Angebot aufzuwerten schrieb die Stadt einen Wettbewerb für das nun errichtete Gebäude aus.
Das ehemals von Holzbauten geprägte Skellefteå hat einen hölzernen Fixpunkt inmitten seines Zentrums erhalten. Mit dem Sara Kulturhus beherbergt die mittelgroße Stadt in der Provinz Västerbottens län ein besonderes Beispiel nachhaltigen Bauens. Das mit einem Holztragwerk errichtete Hochhaus steht für modernes Bauen mit Augenmerk auf die CO2 -Bilanz. Es besitzt 20 Stockwerke und ist rund 80 Meter hoch. Damit ist es eines der höchsten aus Holz gebauten Häuser in Europa. Die aus der Gegend stammende Autorin Sara Lidman ist Namenspatin für das Gebäude.
Das Kulturhus teilt sich in ein unteres Bauwerk als für die Öffentlichkeit nutzbares Kulturzentrum mit Bibliothek, einen holzverkleideten Theatersaal, einer Galerie sowie weiteren für Kunst und Kultur nutzbaren Flächen. Das obere Bauwerk, ab Stockwerk Nummer fünf, ist ein Turm. Dieser wird für den Hotelbetrieb genutzt, welcher neben Übernachtungsmöglichkeiten einen Konferenzbereich, ein Restaurant sowie einen Fitness- und Wellness-Bereich aufweist.
Das Sara Kulturhus wird komplett durch erneuerbare Energien betrieben. Unterstützt wird es durch ein Steuersystem, welches den Bedarf für Lüftung und Wärme regelt. Nicht verbrauchte Energie kann gespeichert werden. Im Holzbau-begeisterten Schweden konnte lange Zeit aufgrund der Brandgefahr nur mit einer geringen Gebäudehöhe geplant und gebaut werden. Fortschritte in der Bautechnik machen es jedoch möglich in bisher ungeahnte Höhen zu bauen. Das Konzept des Brandschutzes trägt seinen Teil dazu bei. An diesem haben die Experten von D+H Schweden maßgeblich mitgewirkt.
In diesem Gebäude wurden Lösungen für kontrollierte natürliche Belüftung (KNL) sowie Rauch- und Wärmeabzug (RWA) verbaut. Über 160 D+H Kettenantriebe, vor allem der Serie KA, ergänzt um die BSY+ Technologie sowie damit verbundene ACB-Gateways sorgen für eine millimetergenaue Ansteuerung der Fenster - und für eine tägliche Luftzufuhr sowie Sicherheit im Brandfall. Nur drei RWA-Zentralen der Serie CPS-M leisten den reibungslosen Betrieb aller D+H Produkte in diesem mit 24 Volt betriebenen System. Das Team von D+H Sverige AB ist während der Planungs- und Bauphase stets Ansprechpartner für die Projektbeteiligten gewesen. Besonders die Planung der Verkabelung auf ein mögliches Minimum, Programmierung der Anlagen und Inbetriebnahme aller Lösungen trägt die professionelle Handschrift der Experten von D+H Sverige AB.
Das international anerkannte Architektenbüro White Arkitekter entwarf dieses klimapositive Gebäude, welches mehrere Auszeichnungen sowohl für seine Architektur als auch für die Förderung eines nachhaltigen Lebensstils erhalten hat. Die Verwendung von Holz als Baumaterial für einen großen Teil des Gesamtprojekts zeigt die Möglichkeiten auf, die aktuell mit diesem Naturstoff möglich sind. Auf einen Betonkern zur Aussteifung des Hauses konnte verzichtet werden. Das Holz für den Bau stammt aus Wäldern der Region. Und die Vorfertigung der Holzbauteile erfolgte ebenfalls in einem Betrieb unweit des Errichtungsorts. Die Kategorisierung als klimapositiv erfolgt aus dem Wunsch, dass das Gebäude mindestens 100 Jahre genutzt werden soll und bereits ab der Hälfte seiner minimalen Nutzungsdauer mehr CO2 bindet als bei Errichtung verursacht wurde. Markant sind ebenfalls die großen Glasfassaden an allen Gebäudeseiten.
Hier geht es zum Referenzvideo.