Lebensraum
Marsch Marsch zum Mars
Werden wir schon bald zu Marsianern?
Immer genauer wird der rund 270 Millionen Kilometer entfernte Planet inspiziert. Dabei geht es schon längst nicht mehr darum Marsianer zu entdecken. Vielmehr sollen die Möglichkeiten erforscht werden, wie die Menschen selbst welche werden können. Denn sie scheinen fest dazu entschlossen, sich auf dem Mars anzusiedeln. Ob Überbevölkerung, Umweltvernichtung, Angst vor dem Atomkrieg oder Abenteuerlust. Es gibt viele Gründe, weshalb sich die Menschen nach einem zweiten Planeten sehnen.
Seit 1960 hat es rund 40 Versuche gegeben, den Mars mit unbemannten Missionen zu erkunden. Und mehr als die Hälfte davon ist gescheitert. Doch eines der letzten Projekte gibt Anlass zur Hoffnung. Am 6. August 2012 landete die „Curiosity“ auf dem Mars mit dem Auftrag Spuren von Kohlenstoff zu suchen – der Basis für jegliches Leben. Die Erkenntnisse dieser Mission waren wertvoll. Chemikalien, die in Felsspalten gefunden wurden, lassen darauf schließen, dass es auf dem Mars einst viel Sauerstoff gab – und er der Erde daher recht ähnlich gewesen sein könnte.
Zudem gibt es Wasser auf dem Mars. Für Leben ist es jedoch zu kalt und zu trocken. Schuld an den unwirtlichen Bedingungen sind Solarwinde. Denn im Gegensatz zur Erde besitzt der Mars kein Magnetfeld, das die Atmosphäre schützt. Um den Mars zu „terraformen“, bräuchte es also vor allem eine höhere Temperatur. Wenn die Menschen aber etwas können, dann das: einen Planeten aufheizen. Daher kamen Wissenschaftler der NASA auf die Idee, einen riesigen magnetischen Schutzschild ins All zu befördern, das die Funktion des Magnetfeldes übernehmen soll. Das Ziel wäre es, so den atmosphärischen Druck und damit die Temperatur steigen zu lassen. Die nördliche Polarkappe würde schmelzen, wodurch sich Flüsse und Meere bilden könnten. Das klingt wahrlich nach SiFi, aber die Ambitionen sind groß. So sprach 2016 der damalige US-Präsident Barack Obama davon, dass bis zum Jahr 2035 Astronauten auf dem Mars landen sollten.